Literarische Texte sollen Kunst sein, d. h. Kreationen eines Zusammenspiels des Innen und Außen, des
Inhalts und der Form.
Verstehen ist Sinnverstehen, Erfassen von Funktion.
Kurz:
Weckt der Text Interesse?
Literatur
Also fragt der Lektor (wie der Autor und sein Leser) z. B.:
Wird erzählt – oder werden Worte verloren?
Entstehen innere Bilder – oder Schemen?
Führt die Handlung weiter – oder nur im Kreis herum?
Wirken die Figuren als sie selbst – oder sind Klischees bedient.
Verdichtet die Schilderung des Schauplatzes bzw. der Landschaft die Atmosphäre – oder bleiben sie wahllose Kulisse?
Lässt der Text ein Mosaik entstehen – oder sind nur Bruchstücke zusammengesucht?
Halten Metaphern die Schwebe zwischen Wirklichkeit und Phantasie – oder fliegen sie ins Nichts der bloßen Vorstellung bzw. werden sie von der Schwerkraft der
Realität niedergedrückt?
Auch im Falle dieses Textes hier lässt sich fragen: Warum schreibt der Lektor wie er schreibt? Wenn diese Frage ohne Antwort bleibt,
braucht der Lektor einen Lektor.